Der CoolTourist
will Sie auf höchst subjektive Weise zu einer Reise durch partielle Welten der Kultur einladen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie u.a. aktuelle Rezensionen zu
Musik (Schwerpunkt: Americana, Folk, Country, Rock), Film, Sprechtheater und Belletristik (Schwerpunkt: deutschspr. Literatur des 20. und 21. Jh.)
Saša Stanišić: Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne
Es beginnt schon mit dem Titel, der sicher in die Top 10 der längsten deutschsprachigen Buchtitel gehört und ein Hinweis darauf ist, dass sich Stanisic nach seinem sehr ernsthaften „Herkunft“-Roman (Deutscher Buchpreis 2019) nun einmal einen Spaß und ein hinterfotziges Spiel mit lustvoller Leser-Verwirrung machen möchte. Auch für die akribischen Textsorten-in-Schubladen-Einordner ergibt sich ein Dilemma: auf den 250 Seiten findet sich ein kunstvoll verknüpftes Kaleidoskop von zwölf unterschiedlich langen Geschichten mit teilweise mehrfach auftauchenden Personen an diversen Schauplätzen und mit fast schon verwirrenden Zeitebenen. Ein Roman ist das wohl nicht - aber was dann ...
Ausführliche Rezension unter Lese.Protokoll
Lena Gorelik: Mehr Schwarz als Lila (Roman)
Lena Gorelik emigrierte 1992 zusammen mit ihrer jüdischen Familie aus Russland nach Deutschland. Sie ist dann in Stuttgart aufgewachsen und dort zur Schule gegangen. Ihre literarischen Produktionen seit 2004 befassten sich überwiegend mit den Themen Osteuropa und Migration. Insofern fällt „Mehr Schwarz als Lila“ aus dem Rahmen, weil dieser Roman unübersehbar in der Tradition deutschsprachiger Coming-of-Age- bzw. Schüler-Lehrer-Literatur verwurzelt ist ...
Ausführliche Rezension unter Lese.Protokoll
Erik D. Schulz: Eric & Emilia - Lehrzeiten (Roman)
Erik D. Schulz, der bislang eher durch dystopische Werke aufgefallen war, blendet zurück in die Endphase der DDR, in das Jahr 1987; dass die Hauptperson Eric heißt, lässt auch eine gewisse Portion Autobiografisches vermuten. Eric trifft Emilia ganz zufällig im Cafe am Fernsehturm in Ost-Berlin, beide finden sich schnell sehr sympathisch. Beide sind allerdings mit ihrer Coming-of-age-Situation sowie mit ihren aktuellen Lehr- und Wanderjahren nicht zufrieden ...
Ausführliche Rezension unter Lese.Protokoll
Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie / Eine kleine Frau
von und mit Sven-Eric Bechtolf
am Stadttheater Gmunden (Salzkammergut Festwochen)
Wenn Sven-Eric Bechtolf zur One-Man-Show einlädt ist großes Bühnen-Kino garantiert. Da steht dann ein erfahrener Schauspiel-Routinier mit perfekter Sprach-Performance, mit differenzierter Artikulation und körperlicher Ausstrahlung vor seinem Publikum. Für die Salzkammergut Festwochen in Gmunden hat er sich zwei Kafka-Texte vorgenommen und daraus weit mehr als eine bloße szenische Lesung gemacht ...
Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne
Herbert Pixner Projekt live bei den Salzkammergut Festspielen im Toscana Park Gmunden
4. August 2024
Was würde herauskommen, wenn das Alan Parsons Project ein Konzeptalbum über das Leben von Luis Trenker komponiert hätte. Oder: Was wäre passiert, wenn Pink-Floyd-Keyboarder Richard Wright in Südtirol einen Akkordeon-Kurs absolviert hätte? Vermutlich etwas Ähnliches, wie das, was Herbert Pixner auf seiner neuen CD mit dem vielsagenden Titel „Dark Side Of The Alps“ veröffentlicht hat und was er nun mit seiner Band auf der Tour 2024 durch Deutschland, Österreich, Norditalien und die Schweiz zu Gehör bringt. Eine sicherlich besonders stimmungsvolle Station war der Open-Air-Auftritt anlässlich der Salzkammergut-Festwochen im Gmundener Toscana-Park ...
Ausführliche Konzertkritik unter Hör.Test.Live
Die Physiker: Sommer-Open-Air der Fürther Bagaasch im Kulturforum Fürth
Im mittelfränkischen Sprachraum steht das Substantiv Bagaasch für eine Menschengruppe mit eindeutig abwertender Konnotation. „Su a Bagaasch“ sagt der Franke für
eine lärmende Kinderschar oder auch für eine Ansammlung von Personen mit ausländischer Herkunft. Die „Fürther Bagaasch-Ensemblebühne“ ist ein freies, unabhängiges Theater, das sich in den letzten
21 Jahren ein großes Renommee weit über die Stadtgrenzen hinaus erworben hat. Seit 2014 richtet sie auf der Piazza am Kulturforum Fürth eine jährlich wiederkehrende Open-Air-Sommerproduktion ein,
die heuer unter der Regie von Werner Müller, dem langjährigen Intendanten des Fürther Stadttheaters, Dürrenmatts modernen Klassiker aus den frühen 1960er Jahren präsentiert ...
Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne