Der CoolTourist

will Sie auf höchst subjektive Weise zu einer Reise durch partielle Welten der Kultur einladen.

Auf den folgenden Seiten finden Sie u.a. aktuelle Rezensionen zu

Musik (Schwerpunkt: Americana, Folk, Country, Rock), Film, Sprechtheater und Belletristik (Schwerpunkt: deutschspr. Literatur des 20. und 21. Jh.)


Jüdischer Kriminal-Tango

Foto: Reitzammer
Foto: Reitzammer

Orkestar Kriminal live im Kulturforum Schlachthof (Fürth)

15.März 2024

 

Schon immer hatte die populäre Musik eine gewisse Affinität zum kriminellen Milieu: Bertolt Brecht erfand zusammen mit Kurt Weill die Figur des Mackie Messer, das Hazy-Osterwald-Sextett kam mit dem „Kriminaltango“ in die Hitparaden, Elvis Presley schwenkte die Hüften zum „Jailhouse Rock“, Johnny Cash gab legendäre Konzerte in den Gefängnissen von St. Quentin und Folsom, und die heutige Jugend sympathisiert mit den Provokationen des Gangsta Rap.

In diese Liste passt auch das Orkestar Kriminal aus Montreal, die sich quasi als Musik-Historiker mit dem jiddischen Gangster-Sound der Zwischenkriegszeit in den 1920er Jahre beschäftigen und auf ihrer aktuellen CD „Originali“ (produziert vom Grammy-Gewinner Mark Lawson) die Lieder aus der Unterwelt von Warschau, Odessa und Istanbul zu neuem Leben erwecken. Das kanadische Orkestar war einer der Höhepunkte im Programm des Fürther Festivals „Jewish Music Today“ ...

 

Ausführliche Konzertktitik unter Hör.Test.Live

 


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Kein Trost für Joost?

Foto: Konrad Fersterer
Foto: Konrad Fersterer

Caren Jeß: Ave Joost (UA)

Staatstheater Nürnberg (Kammerspiele)

 

1w + 3m im Alter von 14 bis 44: so lautet die Formel für Caren Jeß’ interaktionsreiches Theaterstück, das als Auftragsarbeit für das Staatstheater Nürnberg geschrieben wurde und nun dort seine Uraufführung in den Kammerspielen fand. Die vier Hauptpersonen („Ordinary People“ steht auf einem Graffiti-Trainingsanzug) repräsentieren einen Ausschnitt aus der postmodernen Krisenwelt der Gegenwart, stammen aus unterschiedlichen sozialen Milieus und haben eines gemeinsam: einen tragischen Knick in ihrer Sozialisation und ein Problem mit der aktuellen Erwerbsgesellschaft ...

 

Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne

 


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California Country meets L.A. Rock

Ted Russell Kamp: California Son

 

Seit über 20 Jahren lebt und arbeitet der gebürtige New Yorker Ted Russell Kamp als Produzent, Songwriter, Bassist und Sänger in Los Angeles, er hat die musikalische Tradition von Südkalifornien aufgesogen und findet für sich nun auf seinem 14. Album die Bezeichnung „California Son”. Die 12 Songs, die er selbst (teilweise zusammen mit lokalen Freunden) geschrieben hat, sind eine Hommage an den Westcoast Sound der 1970er Jahre: als die Eagles ihre legendäre erste LP veröffentlichten, als Tom Waits „The Heart Of Saturday Night“ erforschte und als Jackson Browne zusammen mit David Lindley den Sound dieser Epoche prägte ...

 

Ausführliche CD-Kritik unter Hör.Test

 


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Das ABC der Misanthropie

Tine Melzer: Alpha Bravo Charlie (Roman)

 

Unter den Danksagungen am Ende des Buches findet sich die ehemalige Deutschlehrerin eines Gymnasiums in Nürnberg. Möglicherweise hat Tine Melzer dort als Schülerin in den 1990er Jahren lehrplangemäß folgenden Arbeitsauftrag erhalten: Verfassen Sie eine literarische Charakteristik von Walter Faber. Belegen Sie Ihre Erkenntnisse durch Zitate aus dem einschlägigen Primärtext.

Seitdem sind über zwanzig Jahre vergangen, Tine Melzer lebt nach Stationen in Deutschland und den Niederlanden derzeit in Zürich und hat einen Lehrauftrag an der Hochschule für Kunst in Bern. Doch in Ihrem späten Debütroman schimmert die Aufsatzform der Schulzeit wieder durch ...

 

Ausführliche Rezernsion unter Lese.Protokoll

 


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Entspannter Blick zurück

Ray Bonneville: On The Blind Side

 

Es sind mittlerweile 76 Jahre, die Ray Bonneville in Kanada, USA, Vietnam und Teilen von Europa verbracht hat und die seine Musik geprägt haben. In einem früheren Song hat er sich als “Bad Man’s Son” bezeichnet, im Titelsong seines aktuellen Albums (es ist insgesamt die Nr. 10) erinnert er sich an die dunklen Räume seine Kindheit, an einen Jungen mit Schleuder und Klappmesser, an einen prügelnden Vater und an eine Mutter, die ihm mit einer gebrauchten Gitarre neue Wege öffnete ...

 

Ausführliche CD-Kritik unter Hör.Test

 


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Den steinigen Weg alleine gehen

Josh Gray: Walk Alone

 

Nachdem Johnny Cash und Waylon Jennings nicht mehr unter Lebendigen weilen, nachdem Willie Nelson und Kris Kristofferson sichtlich alt geworden sind, muss die Enkel-Generation der Country-Outlaws die Tradition fortsetzen. Zu diesem Genre zählt auch Josh Gray, geboren in San Francisco, aufgewachsen in Maryland und mittlerweile angesiedelt in der Metropole Nashville, der mit „Walk Alone“ sein zweites vollständiges Album vorlegt ...

 

Ausführliche CD-Kritik unter Hör.Test

 


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