Für Wanda ist es ein hartes Los, Tochter eines Deutschlehrers zu sein, noch dazu wenn dieser als bekennender Goethe-Fan nur das höchste Niveau in Sprache und Literatur gelten lässt. Doch die autoritäre Fassade des Vaters bröckelt, als eine Affäre mit der Schülerin Esther Kriegerova offenkundig wird. Frau und Tochter emanzipieren sich durch Trennung, letztere auch durch eigenständige Literatur- und Schauspiel-Projekte. Kerstin Hensels vielschichtige Novelle spielt in der Endphase der DDR und verbindet somit den Verfall einer problematischen Familienstruktur mit dem Zusammenbruch des Staatssozialismus und den Wirrungen der Wendezeit.
Kommentar schreiben