Patricia Hempel: Metro Folklore
Unter dem Stichwort „Petrarkismus“ findet man in den einschlägigen Literatur-Lexika die Erläuterung, dies sei eine Stilform der Liebesdichtung, die den mittelalterlichen Minnesang ablöst und auf die Beeinflussung der europäischen Lyrik durch Petrarca zurückgeht. Der Mann ist dabei der klagende und wehleidige Sklave, der grausame Liebesqualen erleidet, sein Herz wird von Liebesglut verzehrt. Die Frau aber, zu der der Mann sich hingezogen fühlt, verhält sich ihm gegenüber kalt und grausam und beachtet ihn nicht. Ersetzt man in dieser Definition das Wort „der Mann“ durch „die Frau“, erhält man den Kern von Patricia Hempels erstem Roman „Metrofolklore“, in dem die Ich-Erzählerin, eine Studentin der Archäologie, „mit Würde unglücklich“ in die schöne Kommilitonin Helene verliebt ist ...
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