Anne-Laure Bondoux: Die Zeit der Wunder
Nach der Auflösung der UdSSR kam es ab 1992 zu einem Bürgerkrieg zwischen dem Staat Georgien und den sezessionswilligen Gebieten Abchasien und Süd-Ossetien. Gloria, die weibliche Hauptperson des Romans, schätzt die Situation im Kaukasus recht lakonisch ein: „zu viele Länder … zu viele Völker … die Grenzen verschieben sich und die Namen ändern sich ständig … zum Schluss bleiben nur Ruinen und unglückliche Menschen über“. Das ist der Ausgangspunkt für eine Geschichte, bei der der Ich-Erzähler Komaïl, dessen wahre Identität erst am Ende des Romans enthüllt wird, in anrührender Weise von einer langen Flucht nach Frankreich berichtet. Anne-Laure Bondouxs „Die Zeit der Wunder“ ist also ein Vorläufer jener Erzählungen, die vor allem während und nach der Flüchtlingskrise 2015 auf dem literarischen Markt feilgeboten wurden ...
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