Hitlers Blähungen als Medien-Futter

Foto: Konrad Fersterer
Foto: Konrad Fersterer

Schtonk!

am Staatstheater Nürnberg (Schauspiel)

 

Er ist wieder da! Der Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher, der 1983 die Glaubwürdigkeit der Wochenzeitung „Stern“ erschütterte, ereignete sich zu einer Zeit als der Begriff Fake News gänzlich unbekannt war, als gelbe Telefonzellen zur Kommunikation genutzt wurden und als der SPIEGEL-Journalist Claas Relotius noch in den Kindergarten ging. Für alle, die zur U-50-Generation gehören und das skurrile Geschehen nicht live mitverfolgt haben, hier die Fakten: der Reporter Gerd Heidemann vermittelte die von Konrad Kujau gefälschten Hitler-Tagebücher an die Illustrierte „Stern“, die dafür knapp 10 Millionen D-Mark springen ließ und den Fund als Weltsensation feierte, nach der „weite Teile der deutschen Geschichte … neu geschrieben werden“ müssen 1992 machte Helmut Dietl, der weiß, dass die Medien-Realität oft die beste Satire ist, aus diesem Armutszeugnis der Sensationspresse einen viel beachteten Film mit Starbesetzung (Götz George, Uwe Ochsenknecht, Christiane Hörbiger, Harald Juhnke, Veronica Ferres u. v. a.); 2018 schrieb Marcus Grube für die Landesbühne Esslingen eine Theaterfassung, nun folgte auch das Staatstheater Nürnberg dem Textangebot ...

 

Ausführliche Theaterkritik unter Schau.Bühne


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